Schulformen im Überblick

Konfessionelle Schulen

Verbreitung: Katholische (evangelische) Kirche: 530 (290) allgemeinbildende Schulen, darunter 207 (84) Gymnasien, 164 (49) Realschulen und 7 (13) Gesamtschulen. Ausrichtung: Lehrpläne ähneln denen staatlicher Schulen. Sie setzen aber stärkere Akzente auf die Vermittlung sozialer Kompetenzen und christlicher Werte, etwa durch wöchentliche Gottesdienste und pastorale Seelsorger. Schulgeld: pro Monat 10 bis 120 Euro.

Waldorfschulen

Verbreitung: 208 bundesweit. Ausrichtung: Pädagogen fördern Kinder ganzheitlich mit allen Sinnen. So wird Rechnen mit musischen, sportlichen und handwerklichen Übungen kombiniert. Die Schüler bekommen keine Noten und können auch nicht sitzen bleiben. Das Konzept geht zurück auf den Anthroposophen Rudolf Steiner (1861 – 1925). Schulgeld: pro Monat Im Durchschnitt 120 bis 150 Euro (einkommensabhängig).

Montessori-Schulen

Verbreitung: 300 Grund- und 90 weiterführende Schulen. Ausrichtung: Kinder lernen selbstständiges Denken und Handeln. Jeder Tag beginnt mit einer 90-minütigen Einheit Freiarbeit, in denen die Schüler selbstständig ihr Thema wählen und ihre Lerngeschwindigkeit bestimmen. Die Klassen sind alters- und leistungsgemischt. Statt Noten gibt es meist Lernentwicklungsberichte. Die italienische Medizinerin Maria Montessori gründete 1907 die erste Schule in Rom. Schulgeld: pro Monat 100 bis 350 Euro.

Internationale Schulen

Verbreitung: 29 bundesweit. Ausrichtung: Die Ergänzungsschulen erleichtern Kindern internationale Schulwechsel. Statt des Abiturs erhalten Schüler nach der zwölften Klasse das International Baccalaureate, das in 119 Ländern unter gleichen Bedingungen abgelegt und weltweit als Hochschulzugang anerkannt wird. Der Anteil deutscher Kinder variiert zwischen 20 und 60 Prozent. Eltern müssen oft internationale Karrieren nachweisen. Schulgeld: 8.000 bis 15.000 Euro pro Jahr (ohne Verpflegung). Infos: Association of German International Schools, Beispiel: The International Baccalaureate.

Jenaplan-Schulen

Verbreitung: Mehr als 30. Ausrichtung: Förderung individueller Kompetenzen. Anstelle von Kurzstundeneinheiten von 45 Minuten erarbeiten Schüler und Lehrer einen Wochenarbeitsplan gemeinsam, der ihnen individuelle Lernrhythmen erlaubt. Starke Projektorientierung. Die Klassen sind altersgemischt und integrieren behinderte Kinder. Das Konzept entwickelte der Jenaer Uniprofessor Peter Petersen in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Schulgeld: pro Monat 50 bis 250 Euro.

Internate

Verbreitung: Rund 160 allgemeinbildende Internatsschulen, darunter 35 katholische und 34 evangelische, 21 Landerziehungsheime (LEH), 8 Internate des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD) und 27 in freier Trägerschaft. Ausrichtung: Kleine Klassen, individuelle Förderung und rhythmisierte Tagesabläufe. Die pädagogischen Konzepte sind sehr unterschiedlich. Häufig leben Schüler und Lehrer in Gemeinschaftshäusern zusammen (etwa bei LEH und CJD). Oft verbunden mit Förderung hoch- und sportbegabter Kinder. Schulgeld: pro Monat von 300 bis 2.300 Euro. Infos: Die Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime e.V., Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.V..

dm (14.9.2007)

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