3 Fragen – 3 Antworten

teasergeorg-johann-bachmaierbe.jpgSie sitzen immer am längeren Hebel, entscheiden über Anstellung oder Ablehnung. Zwei Personalchefs geben Tipps zur perfekten Bewerbung.

Georg Johann Bachmaier (38), Leiter Personalrekrutierung Deutschland bei der Deutschen Bank AG in Frankfurt/Main

1. Welche Eigenschaften sollte ein Bewerber auf jeden Fall mitbringen?

„Wir suchen intelligente, talentierte, qualifizierte und hoch motivierte Mitarbeiter aus der ganzen Welt. Vielfalt und Talent sind absolute Voraussetzungen für Bewerber, denn das macht unseren Erfolg aus. Wenn ein Mitarbeiter heute zu uns kommt, interessiert uns das Potenzial, was er für die Zukunft mitbringt. Dies erkennen wir anhand seiner akademischen Leistungen ebenso wie an studienbegleitenden Aktivitäten. Welchen Abschluss er oder sie hat, spielt keine entscheidende Rolle. Zielgerichtete Auslandsaufenthalte und bank- oder finanzspezifische Erfahrungen sind vorteilhaft. Entscheidend ist aber letztlich die Gesamtpersönlichkeit.“

2. Was war das Schlimmste, das ein(e) Bewerber(in) je falsch gemacht hat?

„Um sich vom Rest der Kandidaten abzuheben, hat sich eine Bewerberin einmal mit einer 25 Seiten starken PowerPoint-Präsentation vorgestellt; mit Ganzkörperfotos in allen möglichen Posen, zum Beispiel am Klavier, beim Sport oder am Schreibtisch. Bei einer anderen Bewerbung blickten wir zuerst auf ein leeres Blatt Papier mit einem großen Brandloch. Die Botschaft lautete wohl: Hier steckt etwas Brandheißes drin, schnell öffnen, das Feuer löschen und den Bewerber einstellen. Im Endeffekt tut sich der Absender mit so einer Bewerbung keinen Gefallen. Sie werden nicht anders behandelt. Wir achten nicht auf Äußerlichkeiten, allein der Inhalt zählt. Entscheidend ist das Profil des Bewerbers. Letztlich ist es uns am liebsten, wenn Bewerbungen nicht ausgefallen, dafür aber vollständig und aussagekräftig sind.“

3. Wie sollte eine Bewerbung aussehen, um Ihnen positiv aufzufallen?

„Die Mappe sollte vollständig und aussagekräftig sein. Es sollte aus ihr hervorgehen, dass der Bewerber sich mit dem Unternehmen beschäftigt hat. Dies ist etwa daran zu erkennen, dass sich das Anschreiben auf eine ausgeschriebene Stelle oder einen spezifischen Einsatzbereich bezieht oder die Freitextfelder in der Onlinebewerbung mit konkreten Beispielen ergänzt werden. Eine Bewerbung als Diplom-Betriebswirt ist nicht spezifisch auf das Unternehmen ausgerichtet und erweckt schnell den Eindruck einer Sammel-Bewerbung.
Außerdem sollte im Anschreiben stehen, warum sich der Bewerber für die Tätigkeit interessiert und was ihn dafür seiner Meinung nach auszeichnet. Der Lebenslauf sollte lückenlos sein und schnell einen Überblick geben. Angaben zur Religion und zum Alter des Kandidaten verlangen wir darin ebenso wenig wie Fotos. Sie sind für die Auswahl unerheblich.
Grundsätzlich bevorzugen wir Onlinebewerbungen, die wir über unsere globale Bewerber-Plattform entgegennehmen.“

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