Nehmen Sie sich vor der Praktikumssuche diese Ratschläge zu Herzen. Sie sparen Zeit und Energie! Wenn Sie im Internet Angebote finden, die nicht der Checkliste entsprechen, sollten Sie diese gnadenlos aussortieren.
Vor dem Praktikum sollten Sie folgende Fragen mit „Ja“ beantworten können:
1. Habe ich eine klare Vorstellung, was mir das Praktikum bringen soll?
2. Gib es vom Arbeitgeber ein klar formuliertes Bildungskonzept?
3. Gibt es ein fest umrissenes Betätigungsfeld?
4. Gibt es eine feste Ansprechperson?
5. Gibt es einen Praktikumsvertrag?
6. Haben Sie das Internet nach Foren durchsucht, um mehr über Ihren Arbeitgeber zu erfahren?
Während des Praktikums:
1. Wird das Vereinbarte eingehalten?
2. Lernen Sie etwas?
Wenn das Praktikum nicht wie gewünscht verläuft:
1. Sprechen Sie die verantwortliche Person darauf an und versuchen Sie die Probleme zu lösen.
2. Sollte das nicht helfen, brechen Sie das Praktikum ab!
Nach dem Praktikum:
1. Sie haben einen Anspruch auf ein Praktikumszeugnis.
2. Falls der Anbieter sich weigert, vereinbarte Geld-Aufwendungen zu zahlen, können Sie klagen.
Thema Vergütung – Der Praktikant ist keine billige Arbeitskraft. Leider wird das in der Realität nur selten akzeptiert. Deshalb sollten Sie sich bei freien Praktika an folgende Empfehlungen zur Netto-Vergütung halten:
Dauer bis zu sechs Wochen: ohne Vergütung
Dauer bis zu drei Monaten: mindestens 300 Euro/Monat
Dauer bis zu sechs Monaten: mindestens 600 Euro/Monat
Bei einer Praktikumsdauer von mehr als sechs Monaten besteht praktisch ein Arbeitsverhältnis. Entsprechend hoch sollte die Vergütung sein. Wenn in der Ausschreibung zu längeren Praktika keine feste Vergütung angegeben wird, ist Vorsicht geboten.
Generell gilt:
Als Praktikant will man lernen. Dazu können auch unangenehme Aufgaben gehören, diese sollten allerdings eine berufliche Notwendigkeit darstellen. Kopieren und Kaffee kochen gehören in der Regel nicht dazu. Was nicht heißt, dass jeder „sinnlose“ Auftrag sofort ein Kündigungsgrund ist. Vieles ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Wer allerdings tagelang nur kopiert oder Post hin- und herträgt, arbeitet unverhältnismäßig.
Vor allem Hochschulabsolventen sollten sich an die Empfehlungen oben halten. Wenn Sie sich unter Wert verkaufen, schaden Sie am Ende nicht nur sich selbst, sondern auch anderen.
Friedrich Pohl (18.9.2007)