Torsten Bick arbeitet dort, wo andere gerne Urlaub machen: Der Internatslehrer lebt und lehrt auf Schloss Salem und erzieht die Schüler zu eigenverantwortlichen, kameradschaftlichen jungen Menschen.

SALEM – Um 6.15 Uhr klingelt der Wecker, der Arbeitstag von Internatslehrer Torsten Bick (31) beginnt. Zehn Minuten später werden die 18 Schüler auf seinem Stockwerk geweckt. Viel Zeit zum Munterwerden bleibt nicht: Um halb sieben öffnet Bick die Eingangstüren zum täglichen Morgenlauf.

In den Zimmern stehen Stockbetten, die Kleiderschränke sind auf den Gängen

Zwischen sieben und halb acht gibt es Frühstück im Speisesaal. Bick ist auch dabei, er sitzt mit seinen Kollegen am Mentorentisch. Um 7.45 Uhr wird entweder von einem Schüler oder einem Lehrer die Morgenansprache auf der Empore in der Turnhalle abgehalten. Es werden Ansagen zum Tag gemacht oder kurze Präsentationen zum Salmer Alltag gezeigt.
Danach beginnt der Unterricht für die Gymnasiasten. Bick lehrt Mathe und Chemie in der neunten Jahrgangsstufe, außerdem Naturwissenschaft und Technik in der Elften.

Im Speisesaal gibt es eine feste Sitzordnung, nur abends ist die Platzwahl frei

Konzentrierte Arbeitszeiten

Unterrichtet wird in den kleinen Klassen (14 bis 20 Schüler) immer in Doppelstunden. „Dadurch sind die Arbeitszeiten sehr konzentriert“, sagt Bick. Freie Stunden nutzt er, um seinen Unterricht vorzubereiten. Neben dem Doppelstundenprinzip gehören auch Teamarbeit und Epochenunterricht zu den schulinternen Besonderheiten.

Ab 13.40 Uhr steht das Mittagsessen auf dem Tagesplan. Danach beginnt das Nachmittagsprogramm: Weitere Unterrichtsstunden, Sport, Innungen (handwerkliche Tätigkeiten), Musen (künstlerische Tätigkeiten) und AGs können gewählt werden.

„Das umfangreiche Angebot bietet den Schülern viele Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung“, sagt Bick, der auch Handball und verschiedene Outdoor-Aktivitäten anbietet. Hat er mal frei, geht er selbst gerne Mountainbike fahren oder Wandern.

Rund um den Bodensee kann Torsten Bick seinen Hobbies nachgehen

Die Kinder und Jugendlichen haben einen vollen Pflichttagesplan und müssen ihren Alltag gut durchorganisieren. „Speziell für jüngere Schüler ist das eine große Herausforderung.“ Außerdem gibt es nachmittags eine feste Hausaufgabenstunde, in der die Schüler 75 Minuten konzentriert an ihrem Schreibtisch arbeiten müssen – nur Schüler mit guten akademischen Leistungen sind davon befreit.

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