Bildungselite in Stockbetten

Enge Bindung zwischen Schülern und Lehrern

Das Salemer Prinzip ist die Einheit von Internat und Schule. So sind die Lehrer zugleich in die Aufgaben des Internats eingebunden – zum Beispiel in der Rolle eines Mentors, wie Bick. Die Mentorinnen und Mentoren wohnen im Schloss und übernehmen die erzieherische Verantwortung für eine Gruppe von 15 bis 20 Jugendlichen, die in Zwei- bis Vierbettzimmern zusammenwohnen.

6088671zimmergmsbe.jpg

In Zwei- bis Vierbettzimmern wohnen die Internatsschüler zusammen

Und so ist für Torsten Bick der Tag nach dem Abendessen noch lange nicht vorbei. Die Schüler müssen je nach Jahrgangsstufe zwischen 22 und 22.30 Uhr ins Bett. Auch die älteren Schüler müssen bis spätestens 21.30 Uhr zurück sein. „Das Regelwerk ist streng, es gibt kaum Möglichkeiten für spontane Unternehmungen.“

Erst wenn Ruhe auf den langen Gängen einkehrt, hat auch Bick Feierabend. „Die Arbeitszeiten sind lang und die Arbeitsbelastung ist hoch. Dafür habe ich als Mentor eine große erzieherische Verantwortung und viel Freiraum“, sagt er, „und natürlich eine sehr enge Bindung an die Schüler.“

8966974salemhb-verlagbe.jpg

Das Regelwerk der Schule Schloss Salem ist streng

Um die Zukunft seiner Schützlinge macht sich Torsten Bick kaum Sorgen: „Akademisch gesehen sind die Leistungsanforderungen in Salem vergleichbar mit einem guten Gymnasium.“ Aber die Schüler erlernen außerdem „soziale Kompetenz, Disziplin und Selbstdisziplin – schon allein, weil sie mit vielen anderen an einem Ort zusammen wohnen“. Nach dem Abitur sind die jungen, behüteten Salemer auf sich allein gestellt. Dann gilt es, sich in der Ausbildung oder während des Studiums aufs Neue zu beweisen.

mk/ap (19.9.2007)

Mehr zum Thema:

Seiten: 1 2