Er klingt elitär und nach Big Business. Nüchtern betrachtet steht der MBA für ein BWL-Zusatzstudium für Hochschulabsolventen. Nicht jeder MBA bringt den erhofften Karriereschub.
BERLIN – Der MBA wird immer beliebter, und er gilt für viele Absolventen ohne wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund als Sprungbrett auf die Management-Ebene eines Unternehmens. Denk-Weiter beantwortet die wichtigsten Fragen zum MBA, stellt spezielle Programme vor und stellt Experten kritische Fragen über den Sinn von MBAs und Karrierestrategien.
Der MBA-Titel hat angesichts der unzähligen Programme auch in Deutschland an Glanz verloren. Aber es gibt sie noch, die Spitzen-MBAs der führenden Universitäten. Denk-Weiter stellt sie Ihnen in einem Ranking vor. Auch diese sind zwar keine Karrieregarantie, aber die Qualität dieser Topausbildungen ist über jeden Zweifel erhaben.
Und MBA’s sind in der Regel nicht billig. Man müsse sie als „Investition in die eigene Zukunft“ betrachten, sagt MBA-Experte Karlheinz Schwuchow von der Hochschule Bremen.
International kommt besser
Aber MBA ist nicht gleich MBA: „Der wichtigste Punkt ist die Qualität“, sagt Schwuchow. Am besten seien natürlich „Programme von internationalem Standing“. Mit der Entscheidung für ein bestimmtes Programm entscheide man sich auch gleichzeitig für eine bestimmte Marke.
Aber Schwuchow macht auch deutlich: „Dem MBA haftet immer noch ein elitärer Dünkel aus der Vergangenheit an.“ Dabei sei dieser Abschluss „längst vom Marken- zum Massenartikel“ geworden.
Kritisch äußert sich auch der renommierte Karriereberater und Psychologe Claus Peter Müller-Thurau über die unübersichtliche Masse an MBA-Programmen: Die Vielzahl bedeute auch „Unterscheidungsdruck“, sagt er.
Nicht jeder MBA-Abschluss ist tatsächlich eine Auszeichnung, die einen beruflich weiterbringen kann. Am Ende würden die sogenannten „Soft Skills“ zählen, also die fachübergreifenden Qualitäten wie Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Flexibilität und Mobilität. Dennoch, Müller-Thurau ist davon überzeugt, dass ein MBA in der globalisierten Welt sinnvoll ist, vor allem in der Consulting-Branche.
Karsten Kammholz (20.9.2007)
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