Bildung: Privatsache

8957403privatdpa1.jpgSeit dem Pisa-Schock sind immer mehr Eltern bereit, für eine gute Ausbildung ihrer Kinder zu zahlen. Egal ob Internat, konfessionelle oder internationale Einrichtung – Privatschulen sind hip.

BERLIN – Spätestens seit der Pisa-Studie, die dem deutschen Bildungssystem schlechte Noten ausstellte, sind private Schulen schwer in Mode. Viele Eltern sind mittlerweile bereit, für eine vermeintlich bessere Ausbildung ihrer Kinder Schulgeld zu zahlen.

So stieg die Zahl der Privatschüler seit 1992 um 43 Prozent. Im Schuljahr 2005/06 besuchten etwa 640.000 Kinder und Jugendliche eine allgemeinbildende Schule in freier Trägerschaft. Das waren 6,7 Prozent aller Schüler und 35.000 mehr als im Vorjahr.

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Viele Gymnasiasten besuchen eine Privatschule

Deutschlandweit gibt es etwa 2.800 Privatschulen. Am stärksten sind sie im Süden des Landes vertreten. In Bayern gibt es mit 147.347 die meisten Privatschüler, im Ländervergleich ein Anteil von 11,7 Prozent. Im Freistaat ist mehr als jede zehnte Schule privat. Die wenigsten hat Niedersachsen (4,2%, 48.392 Privatschüler).

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In Bayern gibt’s die meisten Privatschulen, in Niedersachsen die wenigsten

Im internationalen Privatschulen-Vergleich liegt Deutschland allerdings nur auf Platz 19. Im Jahr 2004 besuchten nur 6,7 Prozent aller deutschen Schüler eine Privatschule. In den Niederlanden (Platz 1) waren es 76,4 Prozent, in Tschechien (Platz 26) 5,1.
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Im internationalen Vergleich liegt Deutschland weit hinten:
Nur 6,7 Prozent der Schüler besuchen eine Privatschule

Daniela Meyer (14.9.2007)